Film ab - im Mai!

Berlin 36

Am 30.05.2014, 19.00 Uhr wird der Film "Berlin 36" (Deutschland 2009) gezeigt.

 

Als Hitler-Deutschland 1936 die Olympiade vorbereitet, droht von amerikanischer Seite der Boykott, da die Nazis jüdischen Sportlern die Wettbewerbs-Situation erschweren und am liebsten gar keine Juden dabei haben wollen. Notgedrungen beordern die Nazis die jüdische Hochspringerin Gretel Bergmann (Karoline Herfurth) aus ihrem Exil in Großbritannien nach Deutschland, damit sie in Berlin für die deutsche Mannschaft antreten kann. Da Gretel aber die wohl beste Hochspringerin unter den Damen ist und die Nazis unmöglich eine Jüdin Gold holen lassen wollen, suchen sie händeringend nach einer Gegenkandidatin. Und die finden sie in Marie Ketteler (Sebastian Urzendowsky), einer jungen Dame, die in Wirklichkeit ein Mann ist. Den Nazis soll’s recht sein, Hauptsache ihre Kandidatin springt höher als die Bergmann... (www.filmstarts.de)

Das Ganze ist schauspielerisch wie inszenatorisch anständig ausgeführt, bewirkt aber keine nennenswerte Irritation beim Zuschauer. […] Kaspar Heidelbach erzählt uns in „Berlin 36“ keine Geschichte über Sieger und Verlierer, pervertierte Staatsräson und individuellen Anstand, sondern eine über Außenseiter. Die Jüdin und der Transsexuelle sind hier quasi in der gleichen Situation, was doch eine heikle These ist, die den Fall Bergmann sehr ins Allgemeine dehnt. Dazu passt, dass die Schikanen, denen sich die Jüdin im Trainingslager ausgesetzt sieht, schlicht wie Mobbing wirken. Man versteht, worauf das hinaus will bei den Zuschauern: auf Wiedererkennen und Einfühlen. Doch sechs Millionen ermordete Juden sind nun einmal nicht die Folge von Mobbing gewesen. (Berliner Zeitung vom 10. September 2009)