Am Freitag, 29. April 2016, 19.00 Uhr wird im Mehrzweckraum Zühlsdorf, Dorfstr. 35, der Film "Gefährten" (GB 2011) gezeigt.
Oscar-Preisträger Steven Spielberg präsentiert Gefährten, ein episches Abenteuer über Treue, Hoffnung und großem Mut. Basierend auf dem Roman "Schicksalsgefährten" von Michael Morpurgo, der bereits als höchst erfolgreiches Bühnenstück adaptiert wurde, handelt die mitreißende Geschichte von der tiefen Freundschaft zwischen Albert und seinem Pferd Joey. Als die beiden durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs getrennt werden, folgt der Film der außergewöhnlichen Reise des Pferdes und zeigt, wie es die Leben zahlreicher Menschen inspiriert und verändert, denen es unterwegs begegnet. Voller spektakulärer Bilder und noch nie zuvor gesehenem Bonusmaterial ist Gefährten eine berührende Geschichte aus Freud und Leid, bewegenden Emotionen und atemberaubender Spannung. (Amazon)
Der Film "Gefährten" basiert auf dem 1982 von Michael Morpurgo veröffentlichten Kinderbuch "War Horse" ("Schicksalsgefährten", Übersetzung: Klaus Fritz, Carlsen Verlag, Hamburg 2004, 185 Seiten, ISBN 3-551-58137-1) bzw. dem am 17. Oktober 2007 im Royal National-Olivier Theatre in London uraufgeführten Bühnenstück "War Horse" von Nick Stafford.
Im Original wird die Geschichte aus Sicht des Pferdes erzählt. Bei der Verfilmung wichen Steven Spielberg (Regie), Lee Hall und Richard Curtis (Drehbuch) davon ab: Der Hengst steht zwar im Mittelpunkt einer im Grunde einfachen Geschichte, aber der Blickwinkel wechselt mit den Episoden: Ted Narracot, Albert Narracot, Captain James Nicholls, Günther Schröder, Emilie, Emilies Großvater, Gefreiter Heinemann, Colin, Albert Narracot. Das Tier dient in "Gefährten" nur noch dazu, die Schauplätze, Episoden, Figuren und Perspektiven zu verbinden. Immerhin ist es außergewöhnlich, dass sich ein Antikriegsfilm um ein Pferd dreht.
In "Gefährten" geht es um den Konflikt zwischen Arm und Reich, um Familienzusammenhalt, Freundschaft, Loyalität, Krieg und Tod. Steven Spielberg zeigt allerdings nicht, wie grausam beispielsweise die Materialschlachten des Ersten Weltkriegs waren.
Der unerbittliche Grundbesitzer, der alkoholkranke Kriegsinvalide, die treu sorgende, schwer arbeitende Mutter – das sind keine Charaktere, sondern Klischees oder Märchenfiguren. Vollends ins Reich der Märchen gehört der ebenso kluge wie edle Hengst Joey, der sich zum Beispiel an Stelle seines Gefährten Topthorn vor ein Geschütz spannen lässt. Das erinnert an Lassie und Fury. Es ist Kitsch. Und die aufdringliche, pathetische Musikuntermalung macht das nicht besser.
"Gefährten" wurde in sechs Kategorien für einen "Oscar" nominiert – Film, Kamera, Musik, Szenenbild, Tonmischung, Tonschnitt –, ging jedoch am Ende leer aus. (Dieter Wunderlich)