Film ab! - am 25.11.2016: Fräulein Smillas Gespür für Schnee (D/S 1997)

"Fräulein Smillas Gespür für Schnee" (D/S  1997)
"Fräulein Smillas Gespür für Schnee" (D/S 1997)

 Am Freitag, 25. November 2016, 19.00 Uhr wird im Mehrzweckraum Zühlsdorf, Dorfstr. 35, der Film "Fräulein Smillas Gespür für Schnee" (D/S 1997) gezeigt.

 

Smilla Jasperson (Julia Ormond) ist eine arbeitslose Gletscherforscherin und lebt zurückgezogen in Kopenhagen. Wirklich heimisch fühlt sie sich allerdings nur in Grönland, wo sie bei ihrer Mutter - einer Inuit - aufgewachsen ist. Smilla war noch ein Kind als sie gestorben ist, weswegen sie ihr Vater mit nach Dänemark genommen hat. Aufgrund ihrer schroffen Art kommt sie mit anderen Menschen nicht besonders gut aus, einzige Ausnahme ist der kleine Isaiah (Clipper Miano), ein Inuk-Junge aus der Nachbarschaft. Eines Tages stürzt er vom Dach des Mietshauses, das sie beide bewohnen. Die Polizei geht von einem Unfall aus, doch Smilla hat ihre Zweifel an dieser Theorie und beginnt auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Dabei bekommt sie unerwartete Hilfe von ihrem mysteriösen Nachbarn (Gabriel Byrne). Ihre Recherchen führen sie schließlich zur "Greenland Mining Company", einem Konzern der offenbar nicht ganz koschere Untersuchungen an dem Jungen vorgenommen hat… (filmstarts.de)

 

... Oscar-Preisträger Bille August (“Pelle der Eroberer”) erweist sich der komplexen Produktion allzeit gewachsen und verliert auch beim schwierigen Dreh vor Ort in Grönland nie seine Geschichte und seine Schauspieler aus den Augen. In Höchstform präsentiert sich einmal mehr Jürgen Vogel als gebeutelter Matrose Jakkelsen, während Mario Adorf als sein Vater, Kapitän Lukas, eher blaß bleibt. Die Besetzungsliste ist international (Vanessa Redgrave gibt einen Kurzauftritt als Elsa Lübing), gute Chancen auf dem Weltmarkt sollten dem Eis-Märchen sicher sein. (www.kino.de)

Wir haben nicht unbedingt darauf gewartet, aber jetzt ist er da: der glorreiche deutsche Abenteuerfilm, der den Kampfpiloten Manfred von Richthofen zum romantischen Helden verklärt. Der Kerl erinnert irgendwie an den großen Waldo Pepper, so wie Robert Redford ihn 1975 in "Tollkühne Flieger" spielte: ein Dandy im Dienst der deutschen Reichsarmee, den schicken Schal um den Hals geworfen, die Locken vom Winde verweht. Inzwischen ist Redford natürlich viel zu alt. Gespielt wird das Fliegerass deshalb von Matthias Schweighöfer. Und der ist ja auch blond. Warum ausgerechnet Manfred von Richthofen? Hätten nicht auch andere schneidige Burschen aus all den Kriegen, die von Deutschland angezettelt wurden, ein Kinodenkmal verdient? Kennen die Jugendlichen von heute den roten Baron überhaupt noch, der Gute ist schließlich im Ersten Weltkrieg gefallen? Und bietet sein kurzes Leben wirklich genug Stoff für einen interessanten Film, mal ab­gesehen von der ständigen Fliegerei? Offensichtlich nicht. Der Krieg wird von Regisseur Nikolai Müllerschön als gediegenes Gartenfest im Kolonial- und Gutsherrenstil inszeniert, mit einem Manfred von Richthofen, der auf bequemen Korbstühlen Zigarre raucht, wenn er nicht gerade feindliche Flugzeuge vom Himmel holt. Oder einer Rot-Kreuz-Schwester nachstellt, die für die bitterkalten Nächte an der Front einen seidenen, nabelfreien Pyjama eingepackt hat. Der Film legt größten Wert darauf, dass der rote Baron ehrenvoll fürs Vaterland tötete, und lässt uns glauben, dass ihm zu guter Letzt noch pazifistische Gedanken überkamen, die er sogar dem Kaiser anvertraut haben soll. Ansonsten: Heldenposen im Gegenlicht. Und ewig streicht sich Matthias Schweighöfer die blonden Locken hinters Ohr.

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