· 

Film ab! - am 31.03.2017

Unternehmen Petticoat
Unternehmen Petticoat

Am Freitag, 31. März 2017, 19.00 Uhr wird im Mehrzweckraum Zühlsdorf, Dorfstr. 35, der Film "Die Eiserne Lady" (GB 2011) gezeigt.

 

Wie immer zu Beginn die DEFA-Wochenschau "Der Augenzeuge!

 

Margaret Thatcher (Meryl Streep) wächst in gewöhnlichen Verhältnissen auf. Ihr Vater war Kolonialwarenhändler, methodistischer Laienprediger und Bürgermeister ihrer Geburtsstadt. Ihre Mutter hingegen war gelernte Hausschneiderin. Nicht viel deutet zu dieser Zeit auf die politische Karriere hin, die Margaret Thatcher zu einer der berühmtesten Politiker der vergangenen Jahrzehnte machen würde. Mit der Unterstützung ihres Ehemanns Denis (Jim Broadbent) erobert sie die von Männern dominierte Politik Englands.

Sie schafft es, die Grenzen zwischen den Klassen und Geschlechtern aufzuheben und machte sich auch international als "Eiserne Lady" einen Namen. Ihre Wahrnehmung ist dabei höchst ambivalent, von den einen wird sie gefürchtet und von den anderen verehrt.(filmstarts.de)

... der Film kennzeichnet eine historische Wende in der Einschätzung Margaret Thatchers. Sie trat mit dem aus ihrer ikonisch gewordenen Handtasche hervorgeholten Gebet des heiligen Franziskus an, das die Hoffnung äußert, Harmonie zu stiften, wo Streit herrscht. Doch kein anderer Politiker hat das Land so zu polarisieren vermocht. In der Generation der über Vierzigjährigen weckt sie bis heute irrationale Hassgefühle. Die bloße Erwähnung ihres Namens spaltet Briten in solche, die ihr als Retterin einer Nation im Niedergang huldigen, und jene, die sie als martialische Zerstörerin des Gemeinsinnes verfluchen. Tony Blairs Absicht, ihr ein Staatsbegräbnis zu gewähren, wurde als Verrat verurteilt, und im Internet gibt es jetzt schon widerwärtige Diskussionen über Jubelfeiern zu ihrem Ableben.

 

Umso überraschender ist die einfühlsame Interpretation von Phyllida Lloyd und ihrer Drehbuchautorin Abi Morgan. Die erste Einstellung scheint mit einem Regal voller Milch das gängige Klischee zu bedienen. Ach, denkt der Zuschauer, jetzt kommt die Geschichte mit der kostenlosen Milch für Grundschüler, die Margaret Thatcher in den siebziger Jahren als Erziehungsministerin abschaffte, was ihr den Spitznamen „die Milchräuberin“ eintrug. Aber das erweist sich bald als einer von mehreren kleinen Späßen, die sich der Film erlaubt.

 

Obwohl die Autoren ihre Ablehnung der Politik Thatchers ebenso wenig verhehlen wie Meryl Streep, nähern sie sich ihrer Hauptfigur durch die einfühlsame Schilderung des Aufstiegs und Niedergangs einer Frau aus bescheidenen Verhältnissen, die sich mit Ehrgeiz und Prinzipienfestigkeit in einer von kleinlichen Snobismen und Vorurteilen beherrschten Männerwelt durchsetzt. (faz)