Auf denn nach Tangermünde!

Beschrieben auf dessen Website als "mittelalterliche Stadt mit Backsteinstolz und Fachwerkcharme". Treffender lässt sich nicht beschreiben, was die 51 Seniorinnen und Senioren an liebevoll sanierten Fachwerkhäusern und imposanten Backsteinbauten zu sehen bekamen.

Der Bus war bis auf den letzten Platz besetzt, nachdem auch die Zühlslaker gegen 8 Uhr an ihrer Haltestelle zugestiegen waren. Pünktlich fuhr er in Tangermünde ein und so durfte es auch schon bald losgehen mit dem ersten Programmpunkt – der Stadtbesichtigung. Aufgeteilt in zwei Gruppen ging es mit je einer Stadtführerin los. Tempo und Laufweg passten. Keiner blieb zurück. Viel Schönes zu sehen gab es und viel Wissen über die mehr als 1000-jährige Geschichte der Stadt wurde vermittelt. Über die impossante Stadtmauer, die Putinnen und das Neustädter Tor, die Nikolaikirche, die ehemalige Zuckersiederei, den Gefängnisturm und vieles mehr. Wunderbar der Hafenblick!
Interessant auch die Erinnerung der Stadtführerin an Grete Minde, der Tangermünder Patriziertochter, die nur gemäß einer Novelle von Theodor Fontane, nachdem ihr bitteres Unrecht geschehen ist, aus Verbitterung und Vergeltungsdurst in der altmärkischen Stadt Tangermünde Feuer legt und, gemeinsam mit vielen Tangermündern, in den Flammen umkommt. Fontane studierte die Minde-Akten und fand Grete schuldig. Andere Historiker finden zu dem Schluss, dass die wahre Grete Minde unschuldig war am Stadtbrand und durch Intrigen, Falschaussagen und Folter auf den Scheiterhaufen gebracht wurde.
So manche Erinnerung kam bei denen hoch, die mal im Stadtgeschichtlichen Museum bei der Ausstellung von Gegenständen aus DDR-Zeiten vorbeischauten.

Nach zwei Stunden Stadtrundgang ging es in Schulzen's Brauerei zum MIttagessen. Der Renner des kulinarischen Teils: Das tellergroße Hamburger Schnitzel mit Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln. Aber auch über die anderen drei Menüs war man des Lobes voll.

Rechtzeitig dann ging es weiter mit einem kleinen Verdauungsspaziergang zum Tangermünder Hafen und der Anlegestelle des wartenden Schiffes. Kaum hatte das Schiff abgelegt, wurden unserer und einer weiteren Reisegruppe im Unterdeck Kaffee und Kuchen serviert. Gut beraten war, wer sich rechtzeitig aufs Oberdeck begab und eine Sitzgelegenheit an frischer Luft und Sicht auf die schöne Elbelandschaft ergatterte.
Auch diese 2,5 Stunden vergingen bei vielen guten Gesprächen wie im Fluge. Pünktlich konnte der Bus die Heimfahrt antreten und pünktlich landeten die zufriedenen Reiselustigen wieder in unserem Dorf.
Danke allen Beteiligten für die Organisation, insbesondere auch der Angelika Nachtigall!

Danke auch für die Bereitstellung der Fotos an Angelika und Steffan Druschke, Ilona Pollei, Monika Eckert und

Wolfram und Sabine Kube.

Tangermünde bleibt in guter Erinnerung! Als schöne und erstaunlich saubere Stadt. Nicht ohne Grund wohl wurde Tangermünde nach einer Abstimmung des Portals "Travelbook" in 2019 zur Schönsten Kleinstadt Deutschlands gekürt. Mancher Teilnehmer des Ausfluges wollte für sich nicht ausschließen, dieses Kleinod ein weiteres Mal zu besuchen.

Hilfreich bei der Planung eines Abstechers nach Tangermünde oder auch nur zum Vertiefen der Eindrücke und Informationen kann die Webseite der Stadt sein www.tangermuende.de

Wer sich interessiert für die so unterschiedlich erzählte Geschichte der Grete Minde findet hier einen interessanten Artikel.

Text: Jürgen Naß