Lebensfreude vermittelt die neue Ausstellung von Bianka Schön, die heute mit einer bestens besuchten Vernissage eröffnet wurde. Sehr bewegend die Eröffnung. Die Laudatorin: Ihre Mallehrerin Christine Klemke, die sie – ihre beste Freundin – Königin des Blitzlichtes nennt. "Denn wenn Bianka erscheint, blitzt Licht auf. Es blitzt Fröhlichkeit, Liebe und Zuversicht auf. Eine wunderbare Eigenschaft bei ihrer Arbeit als Anästhesieschwester. Im OP, wo ja nur ihre Augen zu sehen sind, strahlt Bianca die Patienten an und vermittelt ihnen wieder Hoffnung auf Leben."
Viele Nutzer des Zühlsdorfer Mehrzweckraumes dürfen sich in den nächsten Wochen auf die schönen Bilder an den Wänden freuen.
Christine Klemke führt in ihrer Laudatio weiter aus:
"Solch eine Lebenslust und Fröhlichkeit wird oft geschöpft aus einem Brunnen tiefer Angst und Traurigkeit. So war es
auch bei Bianka.
Sie hatte sich Malzeug gemeinsam mit ihrer schwerstkranken Freundin Ramona gekauft. Sie wussten darum, dass durch das Malen Selbsterkenntnis und innere Heilung in Gang gesetzt werden kann. Doch ihre Freundin starb und zurück blieben ihr eine unerträgliche Angst vor Krankheit und Tod. So wuchs auch die Sehnsucht nach der eigenen inneren Wahrheit.
In dieser Situation erzählte ich der Atheistin Bianka von Jesus Christus, einem jungen Mann, der den Mut hatte, durch den Tod hindurch zu gehen, der den Schmerz druchlitt, aber dann auferstand. Dieses Wissen gab ihr Mut, sich ihrer Todesangst zu stellen und wurde ihr Fundament. Das Medium der Umwandlung was das Malen, war das Bild.
Bilder sind die geheime und rätselhafte Sprache der Seele. Da Bianka Märchen liebt, empfahl ich ihr zuerst, ihre Märchen zu malen. In ihnen sind Poesie und Wahrheit verwoben und wollen im Herzen zur Erkenntnis bewegt werden. Aus Erkenntnis strömt Heilung.
Nach den Märchen folgten über die Jahre all die schönen Bilder, die sie nun ausgestellt – und die jetzt in ihrer Wohnung fehlen. Darum fällt eine Ausstellung immer nicht ganz so leicht. Doch jetzt sind wir umgeben von vielen Blitzlichtern ihres Lebens und sie kann uns von ihnen erzählen, wenn wir gemeinsam herumgehen.
Und jetzt erzähle ich von dem Wunder, was hier in den Räumen geschieht. Wir sehen zwar hier Biankas Bilder vor uns. Aber wenn wir sie betrachten, sehen wir nicht Biankas Wahrheit. Denn die Art zu
sehen und zu fühlen spricht immer von uns selbst. Was für ein Wunder, was uns zusammenhält und trennt.
So bleiben wir einander Offenbarung und Geheimnis gleichzeitig. Das ist gut.
Ich freue mich sehr, dass sie den Mut gefunden hat, hier in ihrem Heimatort durch ihre Bilder vom erfüllten Leben, von LIebe, Hoffnung und Licht zu erzählen."
Die Vita der Künstlerin
- 1965 in Malchin in Mecklenburg geboren
- 1982 - 1985 Ausbildung zur Krankenschwester in Berlin Buch
- 1988 Ausbildung zur Anesthesieschwester
- 1997 - 2000 Ausbildung zur Heilprakterin
- 2000 - 2010 Ehrenamtliche Mitarbeit im Beratungszentrum für Krebstherapie
- Seit 2000 Malschülerin bei der freischaffenden Malerin Christine Klemke
- 2003 - 2019 Betreuerin im Team von Christine Klemke für Kindermal-Fahrten nach Strohdene
- Verheiratet seit 1997 - 2 Kinder und ein Enkelkind.
- Seit 32 Jahren im Krankenhaus Maria Heimsuchung als Anesthesieschwester angestellt
Fotos: Jürgen Naß
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