Die Spuren des Heidefestes auf dem Festplatz hinter dem Beachclub sind am Sonntagvormittag nahezu beseitigt. Spätestens hier wird klar, dass jedes Heidefest neben der finanziellen Zuwendungen auch sehr viele anpackende Hände braucht beim Aufbau, aber auch beim Abbau von Zelten, Ständen, Buden oder - wie im Bild zu sehen - der Hüpfburg.
Von Heppe Events hörte man zum Beispiel, dass deren Nacht erst um 4 Uhr in der Frühe nach dem erfolgten Abbau der Musikanlage endete. Danke noch mal allen, die mit ihrem Tun eine wichtige Voraussetzung für dieses Fest schufen!
Über zwei Veranstaltungen soll hier noch berichtet werden: die Vernissage der gemeinsamen Fotoausstellung der Fotogruppe der Zühlsdorfer Ortsgruppe der Volkssolidarität und des Beachclubs sowie das Abschlusskonzert mit dem Paul-Robeson-Chor.
"Wir aus Zühlsdorf" – die gemeinsame Fotoausstellung von Fotogruppe und Beachclub
Schön, dass es wieder eine gemeinsame Fotoausstellung von Alt und Jung geben darf. Die Fotogruppe der Volkssolidarität und die Jugendlichen des Beachclubs haben erneut zusammen gefunden, um Fotos zu zeigen unter dem Motto "Wir aus Zühlsdorf". Wolf-Dieter Rühle und Andreas Lyson eröffnen diese gemeinsam mit Jana Liepe, unserer stellvertretenden Ortsvorsteherin.
Die "Alten" kramten in ihren Archiven und fanden sie, die kleinen Schätze, die genau diesem Thema gerecht werden. Viele Erinnerungen werden wach, zeigten die Motive doch das Leben unserer Ortsgruppe: beim Bowling, beim Nähen, beim Faschingfeiern oder auch Bilder aus Zühlsdorf vom Straßenbau oder vom Heidefest. Jedes Bild erzählt seine eigene kleine oder große Geschichte.
Die Geschichte dahinter war es wohl auch, die viele Besucher schmunzelnd vor Wolf-Dieter Rühles gelungenem Bild "Schienenersatzverkehr" verweilen ließ.
Die "Jungen" mussten nicht gar so weit zurückblicken. Hier passiert so einiges. Das ganze Jahr über – aber in besondere Weise im Sommer, wenn Sommerfest und Boots-Exkursion anstehen. Sehr viele Bilder entstehen dabei. Eine eindrucksvolle Auswahl daraus konnte besichtigt werden. Wunderbar, dass es dieses Freizeitangebot für unsere Jugendlichen gibt. Danke Andreas Lyson, der die Jugendlichen hier in Zühlsdorf im Beachclub zusammenführt!
Ja, man kann Wolf-Dieter Rühle nur zustimmen: in Zühlsdorf ist so einiges los!
Text | Fotos: Jürgen Naß
Das Abschlusskonzert des Paul-Robeson-Chores
Lebensfreude, Trauerbewältigung, Besinnung, Gottvertrauen, Alltagserleben, Liebe – all dies und viel mehr sind Themen der Traditionals, Gospels, Spirituals, mit denen die afroamerikanischen Sklaven ihr Leben erträglich machten. Viele dieser Lieder werden heute noch begeistert gehört und gesungen. Wie am vergangenen Sonntag in der Zühlsdorfer Kirche als Abschluss des diesjährigen Heidefestes
„Amazing grace“ erklang ebenso wie „Summertime“, „Angels watchin´over me“ oder „Joshua“. Sehr schön anzuhören der stimmgewaltige Chor, aber auch jeder einzelne Solovortrag. Da blieb kaum ein Herz unberührt!
Auch die erst jüngst erworbene Eterna-Schallplatte sollte eine Rolle spielen: sie wurde aufgelegt, um Paul Robesons Stimme erklingen zu lassen.
Nach einem wundervollen Nachmittag verließen viele bereicherte Menschen die Kirche mit strahlenden Gesichtern. Dank an alle, die mitgewirkt haben. Und kommt gerne mal wieder nach Zühlsdorf!
Ein paar Informationen zum Chor:
Vor 60 Jahren erbat sich der damalige Jugendchor den Namen von seinem noch lebenden Träger, der oft und aus Überzeugung in Ostberlin weilte.
Doch wer war noch mal Paul Robeson …? Zumindest die Kinder der DDR könnten sich an die unfassbar tiefe samtige Stimme erinnern, die dem amerikanischen Bürgerrechtler, Sänger und Schauspieler
gehörte, der oft die DDR besuchte. Bis heute ist Paul Robeson (1898 – 1976) in den ehemaligen Ostblockstaaten bekannter als in der westlichen Welt. Sein politisches Engagement galt den Völkern
Afrikas und die Ureinwohner Amerikas. Er beschäftigte sich auch intensiv mit sozialistischen Ideen und besuchte 1934 zum ersten Mal die Sowjetunion. Seitdem galt er in seiner Heimat als
Kommunist. Als Schwarzer hatte er in den USA kaum eine berufliche Perspektive. Als Sänger und Schauspieler wurde er jedoch weltberühmt, vor allem mit afroamerikanischen Liedern. Sein Engagement
für Weltfrieden und Gleichberechtigung aller Menschen brachten ihm in der McCarthy-Ära ein achtjähriges Berufsverbot und den Entzug des Reisepasses ein. Erst durch eine weltweite Kampagne zu
seinem 60. Geburtstag bekam er 1958 seinen Pass zurück.
In der DDR wurde Paul Robeson als Künstler und Bürgerrechtler geschätzt. Er erhielt 1960 die Ehrendoktorwürde der Humboldt-Universität. Im selben Jahr berief ihn die Akademie der Künste der DDR zum Korrespondierenden Mitglied. Nach seinem letzten Auftritt in Ostberlin im Jahre 1963 bat ihn dann der damalige Jugendchor Friedrichshain, seinen Namen tragen zu dürfen. Lieder wie „Ol‘ Man River“ und „Deep River“ hat Paul Robeson mit dem Chor selbst gesungen.
Heute gehören ca. 50 Sängerinnen und Sänger zu dem gemischten Chor, geleitet und begleitet von Joachim Kuipers. Auch wenn die Mitglieder nicht mehr alle so jung sind wie zu Robesons Zeiten – Herzen und Stimmen sind es. Und die Botschaften für Frieden und Gerechtigkeit sind heute wieder besonders aktuell. Der Chor gibt pro Jahr ca. zehn Konzerte, überwiegend in Berliner und Brandenburger Kirchen, aber auch in anderen Kultureinrichtungen. Außerdem gastiert er bundesweit und im europäischen Ausland.
Text: Christiane Ziller | Fotos: Jürgen Naß
Wer sich noch mal die Bilder des ersten Tag des Heidefestes anschauen möchte, schafft das mit nur einem Klick HIER.
Inzwischen sind auch die Fotos bearbeitet, die ich am Rande des Festes unmittelbar nach dem Umzug allen Kostümierten im Rahmen eines schnellen (TFP-)Shooting angeboten hatte. Hier geht es zu den Fotos.
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