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Film ab! - am 27.09.2019

Sein letztes Rennen

Am Freitag, 27. Juni 2019, 19 Uhr wird im Mehrzweckraum Zühlsdorf, Dorfstr. 35a, der Film "

Kokowääh 2" (D2013) gezeigt. Wie immer zu Beginn die DEFA-Wochenschau "Der Augenzeuge".

 

In die Patchwork-Familie von Drehbuchautor Henry (Til Schweiger) kehrt der Alltag ein – doch der bedeutet tagtägliches Chaos: Die jetzt zehnjährige Magdalena (Emma Schweiger) verliebt sich zum ersten Mal, und Katharina (Jasmin Gerat) hat es satt, nur für Baby Louis zu sorgen – sie zieht aus, um in Ruhe ein neues Buch zu schreiben. Dafür mischt Magdalenas Kuckucksvater Tristan (Samuel Finzi) als Untermieter die WG auf, nachdem er all sein Geld plus Praxis verloren hat. Und als Henry sich erstmals als Filmproduzent versucht, erlebt er sein blaues Wunder mit dem divenhaften Superstar Matthias Schweighöfer …  (www.crew-united.com)

"... „Kokowääh 2“ fließt von verlässlichen Witzen (Baby pinkelt Papa beim Windeln wechseln an) zu verlässlichen Witzen (Baby kackt auf den Perserteppich) zu verlässlichen Witzen (Waschmaschine setzt Küche unter Wasser) dahin. Bis zum nächsten Kalauer bleibt hin und wieder Zeit für große Gesellschaftsthemen: Welche Verständigungsprobleme mit der Zuwanderung einhergehen, merkt zum Beispiel Henrys Freund Tristan (Samuel Finzi), als er bei einer Kopftuch tragenden Verkäuferin das Wort „Duschlampe“ so oft wiederholt, bis deren großer Bruder zuschlägt. Und als eine Globalisierungs- und Nachhaltigkeitskritikerin zehn Appellsekunden erhält, reicht ein unterbrechender iPhone-Klingelton als Pointe.

Til Schweigers Filme schaffen so einen Spagat zwischen Banalität und Glamour. Seine Figuren sagen Sätze wie „Überall lässt du deine Socken liegen“ und stehen dann erbost im Designerloft. Der Zuschauer darf sich darin wieder finden und zugleich in eine Welt der Schönen und Reichen träumen.

Zuletzt taucht der hoch dotierte Avantgardeautor auf und hält Schweiger/Henry dessen Drehbuch unter die Nase. Es sei großartig, hinfort mit den Kritikern jubelt der Autor: „Die Leute wollen schließlich ein Happy End.“ Bei Schweiger bekommen sie das.

Mehr aber auch nicht. (www.tagesspiegel.de)

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