· 

Film ab! - am 27.04.2018

ostfriesisch für anfänger

Am Freitag , 27. April 2018, 19.00 Uhr wird im Mehrzweckraum Zühlsdorf, Dorfstr. 35, der Film "Ostfriesisch für Anfänger" (D 2016) gezeigt.

 

Wie immer zu Beginn die DEFA-Wochenschau "Der Augenzeuge".

 

Uwe Hinrichs ist ein einsamer Eigenbrötler, der konsequent Plattdeutsch spricht und sich als den letzten „echten Ostfriesen“ bezeichnet. Mit Globalisierung und der modernen Welt hat er nichts am Hut. Als plötzlich in sein gepfändetes Haus eine Gruppe ausländischer Fachkräfte einquartiert wird, dreht er durch und baut im wahrsten Sinne des Wortes Mist. Wider Willen muss er nun den Integrationsunterricht für diese „Utländer“ übernehmen. Kulturen, Konflikte und Erwartungen prallen aufeinander. Doch wo Reibung ist, entsteht auch Wärme und so überwindet Uwe sich und bringt, gut gemeint, den Fremden Plattdeutsch anstatt Hochdeutsch bei. Den Fehler bemerkt nur keiner. Als alles verloren scheint, wächst Uwe über sich hinaus, rettet die Zukunft der Ausländer und damit seine eigene... (ostfriesisch-für anfänger.de)

Niemand anderes als Didi Hallervorden spielt den Zausel Uwe Hinrichs, der in der Folge seines Flüchtlingssabotageaktes zu Sozialstunden verdonnert wird. Er soll die Migranten nicht nur bei sich aufnehmen, sondern ihnen auch Deutsch beibringen. Als Berliner staunt man, wie gut sich Hallervorden im Plattdeutschen akkulturiert hat. Im Geiste hört man ihn nicht nur „snacken“, sondern laut und deutlich „Mohrenstraße“ sagen.

 

So gesehen kann man die Rolle, die ihm der erst 23-jährige Filmemacher Gregory Kirchhoff und sein Drehbuchautor Sönke Andresen in „Ostfriesisch für Anfänger“ auf den Leib geschrieben haben, auch als Resozialisierungstherapie lesen. Heilung eines notorisch Unbelehrbaren, was Blackfacing, „Heim ins Reich“-Gags bei österreichischen Filmpreisverleihungen und ähnliche Aufreger der letzten Jahre angeht?

Nur wegen Hallervorden läuft so ein Film überhaupt im Kino. „Ostfriesisch für Anfänger“ wurde als Fernsehfilm konzipiert, und das sieht man ihm auch an. Dialoge wie aus einer Thesen-Talkshow. Fäkalhumor. Gags mit Ansage. Eine Bürgermeister-Figur, die an Fritz Wepper („Um Himmels Willen“) erinnert. Und eine Filmmusik, die mit jedem Schritt von Dieter Hallervorden so „Tom und Jerry“-artig mittapst.

 (welt.de)

Kommentar schreiben

Kommentare: 0