In Zühlsdorf wurde gestern der zweite Freifunkrouter in Betrieb genommen. Wo: In der Bahnhofstube! Die Inbetriebnahme des ersten Freifunk-Routers erfolgte noch relativ unbemerkt von den Zühlsdorfern Ende Juni 2017 durch Jürgen Naß im Beachclub in der Dorfstraße. Dieser Freifunk-Router wurde fertig konfiguriert bereitgestellt vom Freifunk Oberhavel e. V. (in Gründung). Danke nochmal auf diesem Wege!
Den Router für die Bahnhofstube konnte Jürgen Naß dann schon allein beschaffen und konfigurieren. Die spezielle Firmware und Anleitungen dafür gibt es für Jedermann im Internet. Ines und Steffen Knorr hatten dann nur noch Steckdose und LAN-Anschluss bereitzustellen - und schon funkte es! Zur Freude der anwesenden Gäste.
Wer schon mal in der Bahnhofstube gesessen hat und nicht gerade einen Handy-Vertrag mit der Telekom hat, weiß von dem riesigen Funkloch im Bereich des Bahnhofes zu berichten. Und von der Freude, wenn doch was geht. So wie gestern bei den Gästen, nachdem diese sich unkompliziert ohne Eingabe irgendwelcher Benutzerdaten im Freifunk-Netz anmelden konnten.
Zwar stellen Ines und Steffen Knorr lange schon den Gastanschluss ihres Routers zur Verfügung. Doch rücken sie nur noch ungern ihre Zugangsdaten raus: Zu oft nämlich kam es zu Störungen des internetbasierten Kassensystem. Dies sollte mit dem Freifunk-Router nicht passieren: Die durch ihn genutzte Bandbreite ist limitiert. Sie reicht für E-Mail und WhatsApp und ein wenig Surfen und wird den Betrieb des Kassensystems mit Sicherheit nicht beeinträchtigen. Wenn es in der Zukunft zu Störungen kommen sollte, liegen diese - wie in der Vergangenheit regelmäßig erlebt - beim DSL-Anbieter Telekom.
Freies WLAN in der Bahnhofstube heißt auch freies WLAN auf dem Bahnsteig der Heidekrautbahn! Nicht gerade mit üppiger Feldstärke, aber ausreichend, um zum Beispiel mal die VVB-App aufzurufen, um zu schauen, wo denn der Zug gerade feststeckt oder eine WhatsApp an wartende Freunde oder Familienangehörige zu schicken.
Was also ist Freifunk: Freifunk ist eine nichtkommerzielle Initiative, die sich dem Aufbau und Betrieb eines freien Funknetzes, das aus selbstverwalteten lokalen Computernetzwerken besteht, widmet. Die Freifunk-Gemeinschaft ist dezentral organisiert. Jede Privatperson, die einen Freifunk-Router aufstellt, darf und soll über die technische Ausgestaltung frei verfügen. So Wikipedia. Hier gibt es noch eine Menge Informationen und weiterführende Links.
In der vergangenen Woche hat nun auch die Gemeinde Mühlenbecker Land gemeinsam mit Freifunk Oberhavel in Mühlenbeck in der alten roten Schule einen Freifunk-Router aufgestellt. Bis zum Jahresende wird getestet und möglicherweise entschieden, die bislang angedachte Hotspot-Lösung für alle Ortsteile in dieser Form umzusetzen. Der entscheidende Vorteil: Die Lösung spart Geld, das für andere wichtige Vorhaben eingesetzt werden kann. Gute Beispiele dafür gibt es genügend. Unsere Nachbargemeinde Glienicke unterstützt die Freifunker auch finanziell. Nachfolgendes (nicht mehr ganz so frisches) Video zeigt, dass sich der Freifunk-Gedanke längst auch in anderen Städten und Gemeinden etabliert hat.
Inzwischen sollte auch der Aufkleber an der Tür der Bahnhofstube kleben. Hoffen wir, dass es in Zühlsdorf, im Mühlenbecker Land und darüber hinaus immer mehr dieser und ähnlicher Aufkleber geben wird! Jeder kann mitmachen!
Interessant in unserem Dorf ist Freifunk vor allem für Gaststätten, Arztpraxen und Bushaltestellen. Und auch für den Eigenheimbesitzer könnte es interessant werden, wenn er seinen Besuchern unkompliziert WLAN zur Verfügung stellen möchte.
Hier noch ein paar Links:
https://oberhavel.freifunk.net
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