Heute nun der angekündigte Bericht zum zweiten Vortrag des Oktober-Frühstücks: Jürgen Naß versuchte in Erfahrung zu bringen, warum der eine oder andere ins Internet geht – oder eben nicht. Wir wissen bis heute nicht wirklich, wieviel Mitglieder der Ortsgruppe unsere Webseite kennen und regelmäßig ins Internet gehen. Es werden wohl wenige sein. Trotz des gerade für ältere Senioren großen Mehrwertes an Lebensqualität.
Statistische Erhebungen belegen, dass wir nicht allein sind mit der Frage, wie wir unseren Seniorinnen und Senioren Mut machen können, die Chancen und Herausforderungen des Internets anzunehmen. Auch bei uns gilt: Je älter das Mitglied, um so geringer die Wahrscheinlichkeit, dass es ins Internet geht. Während es bei den jüngeren MItgliedern von 60 bis 69 Jahren noch relativ gut aussieht, gibt es bei den älteren eine deutliche geringere Nutzerquote: Bei den 70- bis 74-jährigen ist es nur jeder vierte, und bei den über 80-jährigen nur jeder zehnte. Also genau die Mitglieder, die mit schwindender Mobilität zu kämpfen haben und die genau deshalb relativ viel Nutzen aus dem Internet ziehen könnten, schaffen es nicht, die Hemmschwelle zu überwinden.
Auf keinen Fall schaffen sie es allein. Immer braucht es Unterstützung. Altersgerecht versteht sich. Volkshochschulkurse können dies nicht leisten. Und leider sind auch die Kinder und Enkelkinder in der Regel dafür nicht die ersten Adresse. Sie haben meist keine Zeit – und wenn sie sich Zeit nehmen, geht alles husch, husch.
Seit mehr als fünf Jahren gibt es den Computerkurs der Ortsgruppe. Mit einem weitgehend festen Teilnehmerstamm. Manches Ortsgruppenmitglied hat mal reingeschnuppert, aber für sich feststellen müssen, dass das Angebot nicht zu den eigenen Voraussetzungen und Anforderungen passt. In den ersten Jahren wurden Themen gesetzt und diese "schulmäßig" abgearbeitet. Langsam zwar und es wurde so manche "Schleife" gedreht. Inzwischen gibt es keinen Themenplan mehr. Jeder bringt seine Fragen mit und diese werden abgearbeitet. Und immer wieder stellen die Teilnehmer fest, dass sie bei der Beantwortung dieser Fragen sehr viel lernen. Sind diese Fragen doch häufig der Einstieg zu einem speziellen Thema, welches dann mehr oder weniger ausführlich abgearbeitet wird. Zunehmend geht es um die Nutzung von Smartphone bzw. Tablet und deren Verknüpfung mit PC oder Notebook.
Allein das Agieren der Computergruppe wird keinen Beitrag leisten können, die Alterslücke bei der Nutzung des Internets zu verkleinern. Darauf zu warten, dass Neurentner, die in der Regel mit dem Internet vertraut sind, diese Lücke schließen werden, würde den Anforderungen der rasend schnellen Veränderung des Alltages durch Computer nicht gerecht werden können. Es braucht schon heute Impulse, um die, die in dieser Lücke "hängen", mitzunehmen. Es ist an der Zeit rauszukriegen, wer von unseren Mitgliedern wie ins Internet geht. Dazu braucht es eine Umfrage. Sollte der Vorstand diese endlich mal durchführen, wäre die Basis geschaffen, zielgenaue Angebote zu entwickeln.
Wer nochmal in der kleinen Präsentation nachlesen möchte, kann sich diese hier herunterladen.
Hier mal noch zwei interessante Links:
Text: Jürgen Naß, Foto unten: Marianne Horn
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