DRK-Bus

Für die älteren Einwohner von Zühlsdorf, die kein eigenes Auto besitzen oder dies einfach mal stehen lassen müssen (oder wollen), ist der DRK-Bus unverzichtbar geworden. Seit 2012 bringt er sie bei Bedarf jede zweite Woche in einen Nachbarort zum Großeinkauf.

Der Oranienburger Generalanzeiger berichtet am 30.07.2013:

"Ich bin begeistert", so Emma Thies, die mit 93 Jahren die älteste Nutzerin ist. Sie kann auf diese Weise bequem und günstig ihre Einkäufe erledigen, denn der Bus hält direkt vor ihrer Haustür. Andere, wie Harald und Erika Wieland, werden am Bahnhof abgeholt. Dorthin sind sie mit dem Fahrrad gefahren, denn ein Auto besitzen die Wielands nicht. Wenn sie nicht mit dem DRK-Bus zum Einkaufen fahren, nutzen sie die Heidekrautbahn, um nach Basdorf zu kommen. "Aber das ist manchmal ganz schön beschwerlich", sagt die 59-Jährige.

 

Am Dienstag fanden sich zwölf Zühlsdorfer, die sich vom DRK-Bus nach Oranienburg fahren ließen. Sie mussten sich vorher bei Hartmut und Eleonore Haase anmelden. Die beiden Initiatoren des Bürgerbusses fungieren sozusagen als Zühlsdorfer Schaltzentrale. Wer Interesse hat, muss sich bei ihnen anmelden. Kommen genügend Interessierte zusammen, bestellt Hartmut Haase den Bus beim DRK. Pro Person kosten Hin- und Rückfahrt zwei Euro. "Wir betreiben einen großen Aufwand, um das Angebot in Zühlsdorf machen zu können", sagt Hartmut Haase, der die Touren mit seiner Frau ehrenamtlich organisiert. "Viele würden sonst gar nicht mehr aus Zühlsdorf rauskommen", lobt die 82-jährige Eva Slöwöwski die Mobilität auf Bestellung. Sie hat am Dienstag nicht nur Dinge des täglichen Bedarfs im Oranienburger Kaufland geholt, sondern im Imbiss gemeinsam mit einigen Mitfahrerinnen gemütlich Kaffee getrunken. "Das gehört einfach dazu." Der DRK-Bus sei mehr als ein Transport zum Discounter. "Er erfüllt auch gesellschaftliche Funktionen", so Ortsbeiratsmitglied Hartmut Haase.

 

"Wer nur meckert und nichts macht, verändert auch nichts", sagt die 63-jährige Rentnerin Eleonore Haase. Deshalb kümmert sie sich nicht nur um den DRK-Bus, sondern auch noch um zwischenmenschliche Kontakte im Dorf. "Wenn eine alleinstehende Rentnerin eine Reparatur braucht, suche ich jemanden, der das machen kann. Ich will Jung und Alt zusammenbringen", begründet sie ihr Engagement für die Zühlsdorfer.

 

Hartmut und Eleonore Haase hoffen, dass der BDRK-Bus sich als Dauereinrichtung etabliert. Denn mit besseren Einkaufsmöglichkeiten, befestigten Straßen und Radwegen oder mit einer besseren Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr rechnet in Zühlsdorf keiner.