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Mit Harfenklängen ins neue Jahrzehnt

Neujahrskonzert Volkssolidarität im Konzerthaus Berlin

Die Tradition lebt: Auch das 2020er Neujahrskonzert der Volkssolidarität im Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt wurde zu einem schönen Erlebnis. Wie immer mit dem meisterlich agierenden Deutschen Filmorchester Babelsberg. Im Mittelpunkt nicht nur musikalisch, sondern auch optisch: die Harfe. Brillant gespielt von Joel von Lerber, der dieser mit rasanten Fingern jede harmonisch-melodische Finesse entlockte und mit Smetanas "Die Moldau" ein glanzvolles Solostück ablieferte.

Das abwechslungreiche Programm wurde über weite Strecken gesanglich begleitet von zwei herausragenden Sängerinnen: Der portugischen Sopranistin Sónia Grané und der uns aus früheren Konzerten bekannten brasilianischen Mezzosopranistin Melassa Domingues, die mit ihren wunderbaren Stimmen im Solo oder Duett maßgeblich zum Gelingen des Konzert beitrugen.
Gerne berichteten wir in der Vergangenheit über den Dirigenten Claus Efland, der mit seinem besonderen Humor jedem unserer Neujahrskonzerte der vergangenen Jahre einen besonderen Stempel aufdrückte. Auch sein Nachfolger, der gebürtige Franzose Aurélien Bello, der das DFOB zur Zeit dirigiert, kann locker und lustig. So gab es zum Beispiel viel Spaß, als er gemeinsam mit einem (zum Solo herausrückenden) Cellisten Ausschau nach Joel von Lerber hielt und er sich schlussendlich selbst an die Harfe setzte.

Tina Knop führte sehr angenehm durchs Programm. Professionell sowieso. Längst hat sie auch das richtige Maß gefunden für die zu vermittelnden Hintergrundinformationen: nicht zu wenig, aber eben auch nicht zuviel (wie wir es noch bei ihrem ersten Auftritt 2018 kritisch vermerkten). Ihre Professionalität war am Ende des Konzertes nochmal so richtig gefordert als ihr Mikro offensichtlich meinte, mit Aussetzern auf das nahe Ende des Konzertes hinweisen zu müssen. Auch diese Hürde umschiffte sie bravourös.

Konzerthaus Berlin am Gendarmenmarkt

Alles in allem also eine schöne Veranstaltung, zu deren Beginn übrigens Alexander Slotty, der Landesgeschäftsführer der Volkssolidarität Berlin, darauf aufmerksam machte, dass diese auch den Start in ein besonderes Jubiläumsjahr der Volkssolidarität darstellt. Im Herbst nämlich feiert der Verband sein 75-jähriges Bestehen mit vielen Aktionen in der Stadt. In einer besonderen Festwoche vom 7. bis zum 11. September 2020 gibt es zahlreiche Höhepunkte zu erleben - unter anderem auch ein festliches Konzert im Konzerthaus Berlin mit dem Filmorchester Babelsberg am 7. September, das mit Filmmusiken aus sieben Jahrzehnten aufwarten wird. Karten hierfür gibt es wie stets über VS Kultur.

 Für alle, die ohne Programmheft nach Hause gegangen sind, hier zum Nachlesen das Programm:

  • Ludwig van Beethoven - Ouvertüre zur Oper „Fidelio“ E-Dur op. 72
  • Wolfgang Amadeus Mozart - „Non so più cosa son“ Arie aus der Oper „Le nozze de Figaro“
  • Charles Gounod - „Je veux vivre“ - Arie der Juliette aus der Oper „Roméo et Juliette“
  • Alberto Ginastera - 3. Satz aus dem Konzert für Harfe und Orchester op. 25
  • Leo Délibes - Blumenduett aus der Oper „Lakmé“
  • Michail Glinka - Ouvertüre zur Oper „Ruslan und Ludmila“
  • Johann Strauß (Sohn) - „Vom Donaustrande“ Schnellpolka (op. 356)
  • Bedřich Smetana - „Die Moldau“ (aus dem Zyklus Sinfonischer Dichtungen „Mein Vaterland“)
  • Franz von Suppé - „Florenz hat schöne Frauen“ Duett aus der Operette „Boccaccio“
  • Johann Strauß (Sohn) - „Spiel ich die Unschuld vom Lande“ - Couplet der Adele aus der Operette „Die Fledermaus“
  • Jacques Offenbach - „Barcarole“ aus der Oper „Hoffmanns Erzählungen“
  • Ralph Benatzky - „Es muss etwas Wunderbares sein“ aus der Operette „Im weißen Rößl“
  • Camille Saint-Saëns - „Der Karneval der Tiere“ - Eine zoologische Fantasie
  • Camille Saint-Saëns - „Der Schwan“ aus „Der Karneval der Tiere“ - Eine zoologische Fantasie
  • Emmerich Kálmán - Tanzen möcht ich...“ aus der Operette „Die Csardasfürstin“

(Text | Fotos: Jürgen Naß)

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Kommentare: 4
  • #1

    Ilona (Samstag, 18 Januar 2020 14:13)

    Ein sehr schöner Bericht mit vielen Informationen auch für alle, die das wunderschöne Konzert nicht miterlebt haben.

  • #2

    Rosemarie Allenberg (Samstag, 18 Januar 2020 15:37)

    Alle die dabei waren können den Bericht nur bestätigen .Diesen schönen Vormittag beendeten viele von uns mit einem gemeinsamen Mittagessen bei "Knorris"

  • #3

    Anieta (Samstag, 18 Januar 2020 18:55)

    Ein wunderbare, musikalische Reportage, ich hoffe, auf ein gutes Honorar für Jürgen. Ja, wir hatten eine schöne, musikalische Einstimmung auf 2020. Danke auch den OrganisatorInnen.

  • #4

    Elfriede Kastl (Sonntag, 19 Januar 2020 11:23)

    Es war ein wunderschönes Konzert. Die einzigartige Darbietung der „Moldau“ an der Harfe sorgten für Gänsehaut Effekt. Vielen Dank für dieses rundum herrliche Konzert. Der Blumenstrauß für den Herrn im Rang hätte noch größer ausfallen können, er war für die Zusammenstellung
    des Programms verantwortlich
    Hut ab!